Vorsitzender und Leiter der Rosenheimer Leibspeise, Peter Kaiser erzählt:
Unser Vito Transporter ist vollgeladen! Die Mitarbeiter haben in mühsamer Kleinarbeit aus den uns überlassenen Lebensmitteln, die wir von unseren Sponsoren abholen, Obst, Gemüse und Brot, das nicht mehr an die Abholer ausgegeben werden kann, aussortiert.Ich fahre zweimal in der Woche zu einem Bauernhof in der Nähe von Rosenheim, und wenn ich auf den Hof fahre, wird die Schafherde unruhig. Sie blöken – sie wissen genau, was in dem Transporter geladen ist und freuen sich auf die reichhaltigen Leckereien. Martin, der Bauer, kommt mir schon entgegen, er betrachtet die Ladung, die ich heute dabei habe. Nachdenklich schaut er mich an und fragt mich ganz plötzlich: “ Wie haben wir das eigentlich früher gemacht? ”So komme auch ich ins Nachdenken. 2002 habe ich angefangen, es gab alle vierzehn Tage eine Suppenküche. Eingeladen waren bedürftige Menschen aus Rosenheim. Anfangs besuchten uns wenige, aber dann sprach es sich herum, der Kreis wurde größer. Weihnachten kam dazu. Bereits in 2003 am Heiligen Abend war es schon von Beginn an eine große Runde, die Menschen waren froh, an diesem Abend nicht alleine zu sein.Immer wenn ein Raum zu klein geworden war, die Besucherzahl für die Suppenküche nahm stetig zu, suchten wir eine neue Herberge. Und wir fanden immer geeignete Räume. Die Lebensmittel, die wir verkochten, bekamen wir von Anfang an bei vielen Sponsoren in und um Rosenheim.Aber es wurde mehr Obst und Gemüse eingesammelt, als wir verkochen konnten, der Beginn einer Lebensmittelausgabe, die wir im Anschluss an das Essen vornahmen, war geboren. Auch dabei wurden es mehr und mehr Abholer, die bei uns zum Nulltarif “einkauften”. Wir mussten die Lebensmittelausgabe verselbstständigen, da das Team der Suppenküche mit der zusätzlichen Arbeit dann auch überfordert war.Die Bürger der Stadt und auch die Stadtverwaltung wurden auf uns aufmerksam. Jetzt entschlossen wir uns, einen eigenen Verein zu gründen und die Arbeit der drei Hauptgebiete dort hinein zu verlagern. Der Verein “Rosenheimer Leibspeise e.V.” wurde aus der Taufe gehoben. Wir fanden auch Namen für die Dienste: “Essen am Samstag” hieß nun unsere Suppenküche und “Leibspeise” unsere Lebensmittelausgabe.
Der Umfang wurde größer und größer.
Wir verlagerten unseren Hauptsitz in den nördlichen Stadtteil Rosenheims, Leiblstrasse – Ecke Lessingstrasse.
Die Bewohner dort waren glücklich, denn sie waren vorher auf dem Weg einmal durch die Stadt zu uns gekommen, jetzt waren wir direkt vor ihrer Haustür. Alles blieb wie es war, nur die Dimensionen waren groß und größer geworden. Auch die Fahrten zu unserem Schafbauern war geblieben, nur der Umfang dort war eben auch anders geworden. Martin, der Bauer, hatte schon vergessen, wie klein es angefangen hatte.
Alles war geblieben? Das stimmt nicht! Die Abholer in Happing, waren nun nicht mehr von uns versorgt, und wir suchten eine Lösung für sie. Mit Dekan Daniel Reichel und seinem Mitarbeiterstab bauten wir einen ergänzenden Dienst zu dem Rosenheimer Norden im Pfarrzentrum Heilig-Blut auf. Die Lebensmittelausgabe, die schleppend begann, der neue “Baum” musste erst noch Wurzeln bilden, wurde einmal wöchentlich auf den Mittwoch Vormittag gelegt.
Die Suppenküche fand auch eine neue Heimat, nämlich im kleinen Pfarrsaal. Heute ist sie im großen Pfarrsaal untergebracht ist. Unser besonderes Highlight, das Essen am Heiligen Abend fand nun schon viele Male im großen Pfarrsaal statt.
Anfangs haben wir uns sehr bemüht, Lebensmittel-Sponsoren zu finden, inzwischen ist auch dieser Kreis aus sich selbst auf uns aufmerksam geworden, und wir bekommen von vielen Unternehmen freigiebige Angebote aller Art von Lebensmitteln.
“Essen am Samstag“ ist gut besucht, der “Baum” der Lebensmittelausgabe hat gute Wurzeln gebildet, und wir haben heute eine hohe Besucherzahl.An dieser Stelle möchte ich meinen Dank an Dekan Daniel Reichel richten, und dem Pfarrgemeinderat Heilig-Blut ein herzliches Vergelt´s Gott. Zum anderen spreche ich auch den vielen Sponsoren unseren Dank aus. Aber, was wäre dies alles ohne unser wunderbares Team. Ehrenamtliche und Personen, die beim Jobcenter gemeldet sind, arbeiten bei uns Hand in Hand. Auch bei uns ist ein Miteinander sehr wichtig.
Eine große Aufgabe, die manchmal viel Geduld erfordert. In den meisten Fällen haben wir wunderbare Ergebnisse erzielt; wir sind immer wieder ganz begeistert, wie sich Menschen verändern können. Auch dem gesamten Team danke ich an dieser Stelle.
Wir wachsen weiter, die Zahl der Abholer wächst stetig. Die einzusammelnden Lebensmittel, das Sortieren und die Ausgabe braucht ständig mehr Mitarbeiter, unser Vito-Transporter will gefahren werden.
Wir suchen Mitarbeiter, die gerne so wie wir, einen großen Dienst ehrenamtlich unterstützen möchten. Wir freuen uns auf SIE!
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